Stellungnahme zur 22. Änderung des Flächennutzungsplans

Veröffentlicht am 15.02.2016 in Kommunalpolitik

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
sehr geehrte Damen und Herren,

die SPD-Fraktion hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir haben uns eingehend auf unserer Klausurtagung mit dem Thema befasst und wir haben uns intensiv mit dem Pro und Contra der einzelnen Standpunkte auseinandergesetzt.

Die SPD Fraktion spricht sich dafür aus, die Planungen zur 22. Änderung des Flächennutzungsplans einzustellen.

Mit der im Flächennutzungsplan der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde ausgewiesenen Windvorrangzone hinter der Ortschaft Veserde ist im Gemeindegebiet der Windenergie ausreichend substanzieller Raum gegeben.

Im Rahmen der gemeindlichen Planungshoheit lehnen wir eine weitere Windvorrangzone auf dem Gemeindegebiet Nachrodt-Wiblingwerde ab.

Seitens der Bürgerinnen und Bürger aus Nachrodt-Wiblingwerde, besonders aus den Ortschaften Veserde, als auch der Stadt Hagen, Ortsteil Hohenlimburg, wurden in der Vergangenheit erhebliche und nachvollziehbare Bedenken vorgetragen.

Es wird befürchtet, dass sich durch die mögliche Errichtung weiterer Anlagen die Wohnqualität insbesondere im Bereich der Ortschaften Veserde und Hohenlimburg erheblich verschlechtert.

Ungeklärte gesundheitliche Bedenken, wie z. B. die Auswirkungen des Infraschalls, des Schattenwurfes nehmen wir ernst.
Auf das Landschaftsbild hätten weitere und höhere Anlagen deutlich negative Auswirkungen. Die besondere hügelige Landschaft würde die Windenergieanlagen weithin sichtbar machen und das Landschaftsbild würde erheblich beeinträchtigt und verändert.

Weiterhin werden die vorgesehenen Abstandsflächen zu Wohn- und Mischgebieten, sowohl zu der Ortschaft Veserde, als auch zu Hagen-Hohenlimburg, als zu gering angesehen. Zu einer Wohnbebauung sollte nach unserer Meinung mindestens ein Abstand von 1000 Meter bestehen, je nach Höhe der Anlagen.

In der Ortschaft Veserde befindet sich das Schloss-Hotel Holzrichter unmittelbar im Sichtbereich der bereits bestehenden Vorrangzone. Dabei handelt es sich um ein 4-Sterne-Superior-Haus, das für die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde eine hohe Bedeutung hat.

Das denkmalgeschützte Schloss Hohenlimburg befindet sich ebenfalls aufgrund der topografischen Lage der Windenergieanlagen (WEA) in deren Sichtnähe und wäre genauso wie das Schloss-Hotel Holzrichter, von der Fernwirkung betroffen.

Aufgrund der Lage des Gemeindegebietes in einem Naherholungsgebiet, die eine bedeutsame Funktion für die landschaftsorientierte Erholung der Bevölkerung besitzt, besteht grundsätzlich ein großes Konfliktpotential zwischen den Interessen der Naherholung bzw. dem Fremdenverkehr einerseits und der Nutzung von Flächen für die Errichtung von WEA andererseits.

Es ist nicht einzusehen, dass in Nachrodt-Wiblingwerde Landschaft zerstört wird, die Bürgerinnen und Bürger besonders belastet werden, während im Wattenmeer die Offshore-Anlagen nicht an das Netz angeschlossen werden können, da der Strom nicht von Norden nach Süden transportiert werden kann.

Die Energiepolitik des Bundes und des Landes ist an vielen Stellen nicht nachvollziehbar.

Wir erwarten von der Bundes- und Landesregierung, dass sie Physiker, Chemiker und Ingenieure an einen Tisch bringt, um ein tragfähiges, energiewirtschaftliches Konzept für die nächsten Jahrzehnte zu entwickeln.

Die derzeitige energiewirtschaftliche Konzeption der Bundesregierung erscheint uns als zu übereilt, zu wenig durchdacht und nicht durchgreifend genug zu sein. Die aktuelle Entwicklung hat dazu geführt, dass konventionelle Energieträger defizitär sind und die Steuerzahler zusätzlich belasten (siehe RWE, Enervie).

Die Energiewirtschaft muss für die Menschen, für die einzelnen Haushalte und die wirtschaftlichen Unternehmen gleichermaßen akzeptabel und gesichert sein.

Das ist eine gesamtpolitische Forderung, die hier vor Ort nicht geleistet werden kann.

Abschließend kann zum 2004 ergangenen Urteil gesagt werden, dass heute, 11 Jahre später, sowohl die Öffentlichkeit, als auch die Wissenschaft die Windenergie durchaus differenzierter betrachtet.

Der Windenergieerlass lässt auch den Kommunen die Möglichkeit, die Dinge auf die Situation vor Ort herunter zu brechen.

Wir nehmen die Planungshoheit der Gemeinde wahr und lehnen eine weitere Ausweitung der Windenergie für Nachrodt-Wiblingwerde ab!

SPD Fraktion
im Rat der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde

 

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